Montag, 15. Oktober 2007
Hallo Welt?
Die "Generation Praktikum" ist auch eine "Generation Auslandssemester". Neue Eindrücke aus anderen Ländern sammeln... Und überhaupt: Wenn alle Karriereratgeber dazu raten, wird es schon gut sein. Wahrscheinlich gibt es am gewünschten Ort viele andere Deutsche - das schafft gleich ein Gefühl von daheim und erspart die mühsame Auseinandersetzung mit der anderen Sprache. Dieses 2-Klassen-Auslandsjahr gab es doch schon immer: Die einen tauchen in das andere Land ein, nehmen viel davon mit und entwickeln sich weiter. Die anderen gründen ihre private Exklave - heute lässt sich dank Internet, Telefon und Billigflieger die Heimat in's Studentenzimmer holen.

A propos Internet. Was haben Generationen auslandsreisender Studenten eigentlich gemacht, bevor es hinter jedem Präriebusch einen Accesspoint gab? Es ist schon erstaunlich: Man meint, ein Auslandsaufenthalt ohne Blog ist kein Auslandsaufenthalt; ein bisschen wie Jugendherberge ohne Küchendienst. "Hallo Leute! Ich packe gerade die Koffer... Morgen beginnt meine große Reise..." Haben wir darauf nicht alle gewartet? Dann wird fleissig geschrieben: Vom Sitzplatznachbarn, von dem seltsamen Essen, dem kleinen Zimmer, den komischen Schriftzeichen - und überhaupt "Ihr fehlt mir alle so." Und weil wir diese Blogs alle so klasse finden, schauen wir uns diese Auslandserlebnisse gleich noch im Fernsehen an. Zum Einstieg gibt es "Ausland auf Zeit" (mehr oder weniger interessante Schüler auf dem Weg in die große, weite Welt - wenn's dort den bekannten Fast-Food-Tempel gibt, ist doch alles in Ordnung), für die Fortgeschrittenen dann die Steigerung "Ausland auf Dauer" (oder zumindest so lange, wie das Gesparte, die mittelmäßige Geschäftsidee und die Illusionen ausreichen).

Erde 2.0: Ist es nicht die unterhaltsamste alle möglichen Welten?

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